Aufstellung: Kolbig - Günther, Jahn, Kaufmann (Patzsch), R.Haufe - Franz (T.Lehmann), Konradt, Pönert - Hoffmann (Hipper), Melzer, Bachmann

Tore:

0:1 Wachau (1.)
0:2 Wachau (25.)
1:2 Konradt (47.)
2:2 Pönert (58.)
3:2 Melzer (67.)
4:2 T.Lehmann (81.)
5:2 Konradt (90 + 2.)

Schiedsrichter: Oliver Schmidt (Seehausen)

Zuschauer: 58

Was ist stärker - Pappel oder Eiche? Dies galt es heute herauszufinden beim Spiel TSV Seegeritz gegen Eiche Wachau II. Die Hausherren natürlich Favorit, zudem noch ein gutes Omen vor dem Spiel: Wie schon beim letzten Heimspiel gegen Wachau vor einem Jahr leitete wieder exakt derselbe Schiedsrichter die heutige Partie! Die Rede ist von Oliver Schmidt aus Seehausen und das Spiel vor einem Jahr ging ja bekanntlich 6:0 für den TSV aus. Im Vergleich zur Vorwoche gab es nur eine Änderung in der Startelf; Silivo Konradt verstärkte die Mannschaft, für ihn durfte sich Thomas Patzsch vorerst auf der Auswechselbank ausruhen.
Bereits in der ersten Minute gab es die kalte Dusche für Seegeritz. Wachau bekommt im ersten Angriff einen Freistoß aus etwa 18 Metern halbrechts zugesprochen, welcher vom Schützen um die Mauer geschnippelt wird, im Tor einschlägt und für den Rückstand sorgt. Unbeeindruckt davon zogen die Gastgeber nun ihr Angriffspiel auf. Freistoß Pönert von rechts außen, die Flanke sucht und findet Kopfballungeheuer Silvio Konradt, aber der Ball geht knapp am Tor vorbei. Der TSV erspielt sich eine Chance nach der anderen. Bachmann kann dank mißlungener Abseitsfalle alleine aufs Tor ziehen, schießt aber den gut stehenden Keeper an, von dem der Ball zu Hoffmann springt. Dieser kann die Riesenchance das leere Tor zu treffen nicht nutzen und schießt daneben. Einige Zuschauer aufgebracht angesichts des verpassten Ausgleiches, aber Hoffmann muss man zugute halten, dass dieser hüfthohe Abpraller schwer zu nehmen war. Kapitän Jahn gönnte seinen Vorderleuten keine Ruhepause und rief wiederholt lautstark das Kommando Angriff aus. Wieder Freistoß Pönert mit derselben Variante wie vor einigen Minuten, das Ergebnis war aber das selbe: Konradt konnte den Kopfball nicht gefährlich genug platzieren. Von Wachau bis zur 25. Minute nicht viel zu sehen, was auch am zweikampfstarken Michael Günther lag: der blonde Engel gewann heute all seine Kopfballduelle. Nun aber wieder ein Freistoß für Eiche aus aussichtsreicher Position und siehe da - es klingelt schon wieder! Erneut Probleme mit der Mauer: beim ersten Gegentor stand sie falsch und nun sprangen nicht alle Mann hoch. Seegeritz blieb jetzt nichts anderes übrig als weiter nach vorne zu stürmen. Hoffmann setzt sich erneut auf dem linken Flügel durch und dringt in den Sechzehner ein. Nun spielt er wie aus dem Lehrbuch flach in den Rückraum auf den lauernden Bachmann, dieser vergibt aber kläglich. Wenig später kam Hoffmann zur nächsten guten Chance. Der gegnerische Torhüter faustet unserem Stürmer den Ball vor die Füße, sein Schuss wird aber von einem Verteidiger abgeblockt, sonst hätte es wohl nichts zu halten gegeben. Und so sollte bis zur Pause kein Tor gelingen. Zwischenfazit also: Spielaufbau gut, aber Chancenverwertung katastrophal. Die Gäste dagegen nutzten ihre einzigen beiden Möglichkeiten und hatten durch 2 Standards eine Quote von 100 %.
Teamchef Opitz, der heute Trainer Fredy Jahn vertrat, reagierte angesichts der drohenden Niederlage sofort in der Halbzeitpause und brachte Musik ins Spiel: Oboist Thomas Hipper kam für den erneut glücklosen Hoffmann. Nur 2 Minuten nach Wiederanpfiff gelang endlich der Anschluss durch Silvio Konradt. Damit gab man sich natürlich noch lange nicht zufrieden. In der 58. Minute gibt es Freistoß aus 20 Metern für die Seegeritzer. Ronny Melzer täuscht einen Schuss an, legt aber quer auf den freistehenden Tobias Pönert, welcher zum 2:2 Ausgleich einnetzen kann. Erneut 10 Minuten später wieder Freistoß für die Gastgeber, diesmal macht es Ronny Melzer wirklich selbst und trifft zur umjubelten 3:2 Führung - Melzers 6.Tor im 4.Spiel. Wachau mit 2 Freistößen sozusagen mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Um die Defensive zu stabilisieren, wurde nun Thomas Patzsch eingewechselt, der heute seinen eigenen Fanclub mitbrachte und frenetisch bejubelt wurde. Schiedsrichter Schmidt hatte die Partie im Griff und leistete sich bis auf eine Abseitsentscheidung keine groben Fehler. Die endgültige Entscheidung dann in der 81. Minute, als Joker Thomas Lehmann einen Torerfolg verzeichnen kann. Hätte Lehmann letzte Woche bei Post die Tausendprozentige verwandelt, würde seine Bilanz jetzt 3 Joker-Treffer in 4 Spielen lauten; so bleibt es aber bei 2 Saisontoren für den energischen Elektro-Lehmann. Den Schlusspunkt setzte der mal wieder torhungrige Silvio Konradt mit seinem 3.Treffer im zweiten Spiel. Zählt man seine 4 Tore für die Alten Herren noch dazu, sieht man Konradt auf Platz eins der vereinsinternen Torschützenliste. Mit dem 5:2 wurde das Spiel umgehend beendet und Seegeritz durfte die 24-stündige Tabellenführung feiern.
Fazit: Die Gastgeber kommen noch einmal mit einem blauen Auge davon. Gut war, dass die Mannschaft Moral bewiesen hat und mit Kampfgeist und auch spielerischen Mitteln zum Erfolg gekommen ist. Seegeritz hat mit 12 Punkten aus 4 Spielen weiterhin eine weiße Weste. Nächste Woche ist erst einmal spielfrei, am 15.10. muss dann der bislang schwerste Brocken aus dem Weg geräumt werden: der TSV Seegeritz wird dann zu Gast beim Staffelsieger des letzten Jahres Eintracht Süd II sein.